Thomas Thorild in Blasupp (Westschweden, Bohuslän) geboren, war ein hochbegabter, feinsinniger aber sehr impulsiver und streitbarer Mann, der sich schon in jungen Jahren als Dichter, Kritiker und Schriftsteller hervortat und, den deutschen Stürmern und Drängern verwandt, gegen die in Schweden herrschenden literarischen Richtungen Front bezog. Für die Freiheit des Wortes und des Geistes eintretend zog er mit scharfen Worten gegen die Zensur zu Felde und äußerte sich auch in staatspolitischen Fragen kritisch.
Ohne Grund wurde er in den für die Ermordung des Königs Gustav III. für verantwortlich angesehenen Personenkreis einbezogen. Kritische und scharfe Äußerungen wurden ihm zur Last gelegt, so dass er schließlich zu vierjähriger Verbannung verurteilt, Schweden verlassen musste. Er hielt sich zunächst in Kopenhagen, dann in Hamburg und Lübeck auf und bekam schließlich, da er die Verbindung zu Gönnern Schweden aufrechterhalten hatte und sich gefällig zeigte, auf seine Bitte eine Stellung an der damals schwedischen Universität Greifswald als Bibliothekar und außerordentlicher Professor. Seine Einsetzung wurde nur gegen anhaltenden Widerstand der Professoren mit schwedischem Druck möglich, und auch in den Jahren seines damaligen Wirkens hat es an Spannungen und Differenzen nicht gefehlt, da Thorild außerordentlich empfindlich war, eine scharfe Zunge besaß und selbstbewusst seine Stellung und seine Rechte zu behaupten wusste.