Das Pfarrensemble der Kirchengemeinde mit der Kirche, dem alten Pfarrhaus, dem Pfarrstall und dem großen Pfarrgarten bildet das sehr naturnahe und ursprüngliche Zentrum der Ortschaft und der Kirchengemeinde. Das gesamte Ensemble muss aufgrund vieler Bauschäden dringend instandgesetzt werden.
Seit den ersten Überlegungen zur Sanierung des Ensembles „Altes Pfarrhaus“ in den Jahren 2014/2015 ist viel Zeit vergangen und ein Baufortschritt nicht erkennbar. Jedoch der Eindruck der Untätigkeit täuscht!
Das gesamte Ensemble unterliegt den strengen Regeln des Denkmalschutzes. Entsprechend schwierig gestalten sich die Planungen aller Baumaßnahmen. Der Kirchengemeinderat und der Förderverein (Glockenverein) haben deshalb für die Projektentwicklung eine Arbeitsgruppe gegründet, deren Mitglieder sich zunächst intensiv mit den möglichen Nutzungsvarianten auseinandergesetzt haben. Es ist ein Konzept entwickelt worden, das den Zuspruch der Kirchengemeinde und auch der Bürger*innen des Dorfes gefunden hat.
Die Kirchengemeinde als Eigentümerin des Pfarrensembles möchte mit der Sanierung des alten Pfarrhauses einen Raum schaffen, der zu seiner ursprünglichen Funktion als Mittelpunkt für das Dorf, sowohl für die Kirchengemeinde als auch für die Bürger*innen der Gemeinde Neuenkirchen, zurückfindet. Das alte Pfarrhaus soll wieder zu einem Ort werden, an dem Menschen aus dem Dorf und der Region einander begegnen können. Es soll Möglichkeiten bieten, sich miteinander und füreinander zu engagieren.
Das beschlossene Sanierungskonzept sieht 3 Schwerpunkte vor:
- denkmalgerechte Instandsetzung
- barrierefreie Erschließung aller Erdgeschossbereiche
- umweltverträgliches Klimaschutzkonzept durch innovative bauklimatisch-energetische Lösungen
Derzeitige Grundlagen des Projektes
- Nutzungskonzept
- Planung des Architekturbüros Johannsen und Partner, inkl. denkmalschutzrechtlicher Zielstellung
- Maßnahmenbeschreibung und Kostenberechnung vom 18.12.2020
- Gutachten zur Restaurierung aus 2015
- positive Bewertung der Denkmalschutzbehörde aus 2016
Umsetzung des Nutzungskonzeptes
Für die Umsetzung des Nutzungskonzeptes sind im linken, südlichen Teil des Hauses ein Veranstaltungssaal, WCs sowie eine Teeküche, und im nördlichen Teil für die administrative Nutzung Gemeinderäume, ein Büro, eine Küche und Räume für die Haustechnik vorgesehen. Verantwortlich für die baulich-technische Umsetzung und die Einwerbung der benötigten Fördermittel zeichnet das Architekturbüro Möser & Kollegen aus Pirna/Stralsund.
Es sind fünf Bauabschnitte konzipiert, um die funktionale, räumliche und zeitliche Abfolge für Baudurchführungen, separate Finanzierungen und Förderungen zu gewährleisten (Stand Juli 2024):
- Instandsetzen der Außenhülle: Reetdach und Fachwerkfassade
- Innenausbau Erdgeschoss der nördlichen, rechten Hälfte
- Innenausbau Erdgeschoss der südlichen, linken Hälfte
- Instandsetzung des Pfarrstalls
- Innenausbau des Obergeschosses
Kostenumfangschätzung: 2,8 Mio Euro
Derzeit wird an langfristigen Finanzierungskonzepten gearbeitet. Anträge für verschiedene Fördermittelprogramme, regional und landesweit, sind gestellt. Die Bescheide stehen noch aus.
Dr. R. Möllmann, Mitglied der Arbeitsgruppe „Altes Pfarrhaus“