Evangelische Pfarrkirche

Die erste namentliche Erwähnung von „Nigenkerken“ erfolgte mit der auf die Besitzungen des Klosters bezogene Urkunde vom 29. Juni 1285. Zu dieser Zeit dürfte mit dem Bau der Kirche bereits begonnen worden sein.

Der Bau der Kirche wurde in Bauabschnitten vollzogen. Der rechteckige Chor mit Kreuzgewölbe gehört noch in die Zeit des ausgehenden 13. Jahrhunderts. Er wurde wahrscheinlich errichtet, nachdem das Kloster Eldena das Dorf übernommen hatte und Patronatsherr in Neuenkirchen geworden war. Das vermauerte Nordfenster zeigt die ursprünglichen schmalen Fensterformen. Jünger sind Kirchenschiff, Sakristei und Turm, deren Baubeginn in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Der Turmoberbau wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, konnte aber 1694 im Fachwerkstil wieder aufgebaut werden.

Priesterpforte

Als ein besonders reizvolles Architekturdetail erweist sich die Mitte der 30er-Jahre des vorigen Jahrhunderts freigelegte Priesterpforte mit ihrem reichen Gewändeprofil aus glasierten und unglasierten Formsteinen.

An der Südseite des Chores ist auch der Dachansatz eines alten Kapellenanbaues, der als „Kinder- oder Taufhaus“ bezeichnet wird, zu erkennen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde dieser Anbau zerstört und etwa 1651 abgebrochen.

Kirchenschiff und Ostfenster

Das Kirchenschiff ist – wie auch das Turmuntergeschoss – wahrscheinlich im 14. Jahrhundert angefügt worden. Da das Kirchenschiff nicht wesentlich breiter ist als der Chor und etwa die gleiche Höhe hat, ergibt sich ein geschlossener saalartiger Raum, der den Vorstellungen eines protestantischen Kirchenraumes sehr entgegenkommt. Der oberen Stockwerke des Turmes wurden 1694 wiedererrichtet nachdem auch sie im Verlaufe des großen Krieges zerstört worden waren.

Eine im Jahre 1651 von dem Greifswalder Glockengießer Petrus gegossene kleine Glocke konnte erst in 1695 geweiht werden. Sie leistete ihren Dienst bis zum Jahr 1917, zersprang jedoch bei ihrer vom Stralsunder Regierungspräsidenten angeordneten Abnahme.

Das 1968 eingesetzte farbige Glasfenster über dem Altar wurde von dem Künstler Lothar Mannewitz geschaffen. Es entspricht dem von ihm geschaffenen Kirchenfenster in Alt-Strelitz und stellt die Schöpfungsgeschichte („Lobpreis der Schöpfung“ Psalm 104) dar.

Ausmalungen

Das frühere, in einem neogotischen Aufbau eingefügte Altarbild hängt jetzt an der Nordwand des Chores. Es handelt sich um eine Kopie des Werkes eines niederländischen Meisters und stellt die Anbetung der Könige dar (Matt. 2, 1-12). Es soll früher in St. Nikolai, Greifswald gehangen haben. Der neogotische Aufbau wurde im Zusammenhang mit einer grundlegenden Umgestaltung des Kirchenschiffes entfernt und durch einen schlichteren Altar ersetzt. Die Gedenktafeln für die Gefallenen der beiden Weltkriege, die früher an der Chor-Nordwand hingen, wurden in die zu einer Mahnkapelle umgestaltete Sakristei verbracht.

Die mittelalterliche Ausmalung ist großem Umfange erhalten geblieben und wurde 1968 freigelegt. Zu beiden Seiten des Triumphbogens, in den Gewölbezwickeln des Kirchenschiffs sind figürliche Darstellungen aus dem 15. Jahrhundert erhalten geblieben. Es handelt um die Darstellung einer derben volkstümlichen Warnung vor der Trunksucht.

Links ermuntern sich die Zecher gegenseitig: „Her mit dem Napf!“ und „Gib her zum Trinken!“ Die beiden Köpfe rechts dienen als Sprecher für die Warnung vor solchem Treiben: „Sieh Dich vor, das rate ich“ – „Gieß gut voll.“ – „Ach Gott lebe wohl“. Geschrieben sind die Sprüche in der sogenannten Minuskelinschrift, wie man sie auch in den Stralsunder Kirchen findet.

Orgel und Grabplatten

Die Orgel wurde 1834 von J. Fr. Nerlich, Stralsund, gebaut und in den Jahren 1960/61 von Barnim Grüneberg in ihrem alten, romantischen Ton wiederhergestellt. Sie verfügt über 11 klingende Stimmen mit über 600 Pfeifen.

Die mittelalterlichen Grabplatten im Turmraum gelten dem Mönch Jacobus Volquim aus Greifswald (1378), Hermann von Wampen (1383) und Petrus Warschow (1402 Bruchstück).